Für eine analoge Steuerung sind sie fast unentbehrlich auf der Modelleisenbahn, und bieten auch auf einer digitalen Anlage viele Einsatzmöglichkeiten: Schaltgleise und Kontaktgleise.
Bei dem H0-System von Märklin leiten sie einfach die Masse der Schienen weiter, wenn sie von einem Zug befahren werden. Dieser Masseimpuls kann dann verwendet werden, um andere Verbraucher automatisch zu steuern.
Schaltgleis vs. Kontaktgleis
Schaltgleise
Beim Schaltgleis befindet sich am Mittelleiter eine mechanische Wippe, die durch den Schleifer einer Lokomotive oder eines Wagens betätigt wird, und dann den Kontakt zur Masse schließt. Schaltgleise haben 2 Kontakte, die je nach Fahrtrichtung des Zuges betätigt werden, können also in jeder Fahrtrichtung unterschiedliche Steuerungen wahrnehmen. Das Schaltgleis liefert bei Überfahrt durch den Schleifer nur einen kurzen Masseimpuls als Schaltstrom.
Da Schaltgleise nur durch die Schleifer betätigt werden, haben sie den Vorteil, das ein Wagen, der sich ggf. mal abgekuppelt hat, und darauf stehenbleibt, keinen dauerhaften Schaltstrom auslöst, und somit die Magnetspulen der Weichen und Signale schont, wenn diese nicht über eine Endabschaltung (was bei den Artikeln für das alte M-Gleis-System der Fall ist) verfügen.
Bei der Planung des Einsatzes ist aber zu berücksichtigen, das es durchaus auch Wagen gibt, die über Schleifer verfügen, z.B. um Strom für die Innenbeleuchtung eines Personenwagens oder für die Schlußlaterne eines Güterwagens zu beziehen.
Schaltgleise für das M-Gleis-System werden in folgenden Varianten angeboten:
- 5146 – Schaltgleis gerade 90 mm
- 5147 – Schaltgleis gebogen, Radius 360 mm (Normalkreis 5100), 15°
- 5213 – Schaltgleis gebogen, Radius 437,4 mm (Parallelkreis 5200), 15°
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* Zuletzt aktualisiert am 3. Dezember 2024 um 03:16 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise und Verfügbarkeit inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr. Für den Kauf dieser Produkte gelten die Angaben zu Preis und Verfügbarkeit, die zum Kaufzeitpunkt auf den maßgeblichen Amazon-Websites angezeigt werden. Solltet ihr über diese Links bei Amazon etwas kaufen, erhalten wir eine kleine Provision. Für euch ändert sich der Kaufpreis dadurch nicht.
Kontaktgleise
Kontaktgleise haben auf einer Seite eine getrennte, isolierte Schiene. Fährt eine Lokomotive oder ein Wagen darüber, verbindet er mit seiner Metallachse (mit einer Kunststoffachse, wie bei 2-Schienen-Gleichstrom üblich, würde das nicht funktionieren) die beiden Schienen, und somit liegt Masse an den Anschlüssen an. Die Fahrtrichtung spielt hier keine Rolle, und das Kontaktgleis liefert auch keinen Impuls, wie das Schaltgleis, sondern hat permanent Masse an den Anschlüssen anliegen, sofern sich ein Fahrzeug darauf befindet.
Ein Kontaktgleis bietet den großen Vorteil, daß es über keinerlei Mechanik verfügt, und somit absolut zuverlässig seine Funktion über einen langen Zeitraum erfüllt, weil es dadurch auch keinen Verschleiß gibt.
Sofern ausreichend Platz auf der Anlage ist, so daß kein Zug auf dem Kontaktgleis zu stehen kommt, eignet es sich genauso wie das Schaltgleis zur Steuerung von Weichen und Signalen. Ein typischer Anwendungsfall, bei dem man sich das Verhalten eines Kontaktgleises zu Nutzen mach, ist z.B. eine Gleis-Besetzt-Anzeige im Schattenbahnhof. Hier kann eine Kontrolllampe am Fahrstand darüber gesteuert werden, die anzeigt, ob ein Zug auf dem Gleis steht.
Kontaktgleise für das M-Gleis-System werden in folgenden Varianten angeboten:
- 5105 – Kontaktgleis gerade 180 mm
- 5104 – Kontaktgleis gebogen, Radius 360 mm (Normalkreis 5100), 30°
- ein Kontaktgleis für den Parallelkreis ist mir nicht bekannt
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Optimierte Schaltgleise
Schaltgleise haben eine mechanische Steuerung. Die beiden Kontaktfedern dienen nicht nur dazu, den Schaltimpuls herzustellen, sondern sind auch dafür verantwortlich, dass sich die Wippe nach der Überfahrt wieder zurückstellt.
Mit der Zeit sind die Kontaktfedern einem gewissen Verschleiß unterlegen, und Abrieb und Dreck tragen ihren Teil dabei, daß die Wippe irgendwann mal hängenbleibt. Das kann gerade im Schattenbahnhof fatale Auswirkungen haben, da man hier die Fehlfunktion erst bemerkt, wenn es zu spät ist, und ein Unfall passiert ist.
In einem Internetforum habe ich hierfür eine geniale Lösung gefunden. Ein findiger Bastler stattet die Schaltgleise mit einer dritten Feder aus, die für die Rückstellung verantwortlich ist.
Ich habe daraufhin alle meine Schaltgleise überarbeiten lassen. Auf den Bildern seht ihr die dritte Feder auf der Unterseite. Auf der Oberseite ist nur die neue, kupferfarbene Niete zu erkennen.
In der Praxis funktioniert das hervorragend und die Schaltgleise arbeiten wesentlich zuverlässiger, als im Originalzustand.
Wer hier neugierig geworden ist, oder auch daran Interesse hat, kann gerne Reinhard Boß (th-boss (at) gmx.de) kontaktieren, der diese Arbeiten für mich sehr professionell erledigt hat.
Im 5. Teil unserer Eisenbahnvideos stelle ich euch auch das Konzept der Steuerung meines Schattenbahnhofs und die Anwendung von Schalt- und Kontaktgleisen vor. Viel Spaß beim Ansehen …