Auch wenn es bei uns in NRW selten eine längere Zeit mit Temperaturen unter dem Gefrierpunkt gibt, Einwintern von Bootsmotoren ist Pflicht, denn Frostschäden bringen oft kostspielige Reparaturen mit sich.

Das Einwintern ist schnell und einfach selber gemacht, egal ob sich das Boot noch im Wasser oder bereits an Land befindet. Man brauch ein für seine Region ausreichendes Frostschutzgemisch, eine Pumpe, und eine Vorrichtung, um es in den äußeren Kreislauf der Maschinen zu bekommen. Beim Volvo AD41 geht das super mit einem 16mm Schlauch.


Anzeige *

* Zuletzt aktualisiert am 25. April 2024 um 21:13 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise und Verfügbarkeit inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr. Für den Kauf dieser Produkte gelten die Angaben zu Preis und Verfügbarkeit, die zum Kaufzeitpunkt auf den maßgeblichen Amazon-Websites angezeigt werden. Solltet ihr über diese Links bei Amazon etwas kaufen, erhalten wir eine kleine Provision. Für euch ändert sich der Kaufpreis dadurch nicht.


Wie auch immer, man sollte davon Abstand nehmen, die Aktion mit laufenden Maschinen und irgendwelchen „Spülohren“ durchzuführen, sondern lieber das Gemisch sauber und effektiv in die Motoren leiten.

Einleiten des Frostschutzgemisches
Reinigen der Seewasserfilter

Eine saubere Lösung ist immer das Einleiten über die Seewasserfilter, die bei dieser Aktion dann auch gleich gereinigt werden sollten. Die Details stelle ich euch in dem folgenden Video vor:

Ein Klick auf das Vorschaubild öffnet das Video auf der YouTube-Seite in einem neuen Fenster. Wenn es euch gefällt, abonniert unseren Kanal SchlagercityTV, schreibt einen netten Kommentar, oder klickt einfach auf “Daumen hoch” …

Bei Saisonbeginn könnt ihr auf dem gleichen Wege auch Wasser in die Maschinen einleiten, und am Auspuff das Frostschutzgemisch wieder mit einem Speissfaß auffangen, und zurück in Kanister füllen. Das ist umweltbewusster, und das Gemisch lässt sich auch nochmals verwenden.

In eigener Sache

Ich muß ausdrücklich erwähnen, daß ich selber kein prof. Schrauber bin, sondern nur Hobbykapitän und Hobbybastler, und somit blogge, wie ich es mache, und wie es bei meinem Boot gut geht. Das kann bei anderen auch gut funktionieren, aber vielleicht auch nicht wirklich. Ich kann also keine Haftung für meine Tipps übernehmen. Wer sicher gehen will, sollte dann doch lieber die Werkstatt beauftragen …

Update 10.10.2020

Trotz ausführlichem Videoblog haben mich noch einige Fragen per Mail erreicht, die ich hier für alle beantworten möchte:

Auch mein Boot hat eine Zweikreiskühlung, dessen innerer Kreislauf durch Motoren, Wasserboiler, Standheizung und Wärmetauscher in der Kajüte führt. Dieser ist hier überhaupt nicht Thema, und sollte natürlich mit einem Volvo-kompatiblen Frostschutzgemisch befüllt sein. Der innere Kreislauf bleibt bei dieser Aktion unberührt.

Es geht hier nur um den äußeren Kreislauf, also das Wasser aus dem Gewässer, das an den Z-Antrieben / am Wassereinlaß angesaugt wird, durch Seewasserpumpe, Ladeluftkühler und Wärmetauscher läuft, und die Motoren durch Auspuff / Z-Antrieb wieder verlässt.

Im äußeren Kreislauf befinden sich nach dem Abstellen der Maschine im Volvo AD41 ca. 10-12 Liter klares Wasser. Durch das Einpumpen des Frostschutzgemisches wird dieses Wasser rausgedrückt, und durch den Frostschutz ersetzt. Es braucht nicht explizit abgelassen werden.

Wurden die Motoren im Salzwasser betrieben, empfiehlt es sich, vor dem Einleiten des Frostschutzgemisches noch gründlich mit Süßwasser zu spülen.

Wenn man das Einwintern im trockenen macht, geht es übrigens ganz genauso .Wenn jetzt noch jemand den Auspuff (bei mir in den Z-Antrieben) beobachtet, und „Stop“ ruft, sobald blaue Flüssigkeit austritt, lässt sich die einzuleitende Menge exakt dosieren 🙂

4 Kommentare

  1. Vielen Dank für das Video!!!!

    Ich bin seit 4 Monaten nun auch Besitzer eines Bootes mit zwei AD41 B Diesel Motoren.
    Und „muss“ mich somit auch mit dem Einwintern vertraut machen.

    Eine Frage zu deiner Methodik:
    Ist damit sichergestellt, dass die Seewasserpumpe, Ladeluftkühler und Wärmetauscher auch mit Frostschutzmittel durchspühlt sind? Durch das „reindrücken“ des Frostschutzgemisches doch nicht, oder?

    Sollte der Bootsmotor nicht solange im Leerlauf laufen, bis er so warm ist, dass sich das Thermostat öffnet. Und das ganze System mit Frostschutz durchgespühlt wurde?

    Ich freue mich über dein Feedback.

    Beste Grüße, Kai

  2. Hallo Kai,

    meines Wissens öffnet das Thermostat den inneren Kreislauf zum Wärmetauscher. Da dieser ohnehin mit Frostschutz befüllt ist, sollte das unerheblich sein, ob es offen oder geschlossen ist.

    Der äußere Kreislauf holt sich bei mir das Wasser über den Z-Antrieb aus dem Teich, dann kommt die Seewasserpumpe, die es durch Wärmetauscher und Ladeluftkühler wieder zum Auspuffkrümmer führt.
    Hier pumpe ich zum Einwintern das Frostschutzgemisch ein. Ich mache das jetzt mit diesem Boot so seid 10 Saisons (Winterlager auf dem Trockendock) und hatte noch nie Probleme.

    Einen Winter sind wir im Wasser geblieben, hier hatte ich Bedenken, daß das untere Rohr vom Z-Antrieb bis zur Pumpe sich mit frischem Wasser durchmischen könnte, deshalb hatte ich mir dafür Heizdrähte mit Thermostat besorgt (bekommt man im landwirtschaftlichen Zubehör für die Viehtränken, werden einfach um die Rohre gewickelt). Ob das wirklich notwendig war, kann ich nicht sagen, aber das Boot hat den Winter im Wasser gut überstanden.

    Viele Grüsse,
    Gerry

  3. Hallo Gerry,

    ich habe mir dein Video angesehen und war begeistert. Habe es nun an Land liegend genau so gemacht. Bei mir lief die Brühe aber nicht hinten am Z-Antrieb raus, wo normalerweise die Abgase rauskommen, sondern direkt hinten an der Spiegelplatte unten. Dort sind zwei Löcher, die mit einer Gummilippe überdeckt sind.
    Ist da bei mir was defekt, oder ist das normal?
    Besteht bei der Methode nicht die Gefahr, dass Wasser zurück in den Motor gelangt, da ja der Druck der Abgase fehlt, die sonst dafür sorgen, dass das Kühlwasser mit den Abgasen nach außen geleitet wird.

    Gruß
    Jürgen

    1. Hallo Jürgen,

      der Abgaskrümmer ist doppelwandig, innen liegt das Abgasrohr und außen sind rundherum ca. 10 mm Platz, hier wird das Kühlwasser eingeleitet. Ich halte es für sehr unwahrscheinlich, daß das Wasser nach innen gelangen kann, und gegen die Schwerkraft ca. 10 cm aufsteigt, und damit im Abgassystem landet, zumal der Krümmer über der Wasserlinie liegt (beim Einwintern im Wasser), also zum Ablauf kein Druck benötigt wird.

      Deine Gummilippe am Transom scheint wohl ein Nebenauspuff zu sein, kenne ich so vom Mercruiser Alpha One meines Vorgängerbootes, ist mir bei meinen 290 DP’s (Baujahr 1987) noch nicht aufgefallen. Anscheinend gibt es hier verschiedene Ausführungen. Am besten mal auf den Webseiten der Ersatzteilhändler suchen, die haben oft gute Explosionszeichnungen.

      Viele Grüsse,
      Gerry

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und akzeptiert und stimme der Datenspeicherung gem. DSGVO zu.